Beratung – Honorar- oder Provisionsbasiert?

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Immer wieder kommen Diskussionen auf, welche Art der Bezahlung für Beratung bei Finanzen die bessere ist.

Dabei geht es immer um 2 Varianten. Honorarberatung oder Bezahlung auf Provisionsbasis.

Vor allem Verbraucherschützer behaupten immer wieder, dass die Beratung auf Honorarbasis doch viel fairer, ehrlicher und günstiger für die Verbraucher ist. Aber stimmt das wirklich?
Es wird immer wieder durch Formulierungen wie „fette Provisionen“, „Provisionsgier“, „kassieren“ etc. Stimmung gegen Provisionen gemacht.
Heute möchte ich Euch zeigen, was wirklich die Unterschiede sind und ob eine Beratung auf Honorarbasis wirklich besser, günstiger und fairer ist.

Dazu analysieren wir die Honorar- und die Provisionsberatung hinsichtlich verschiedener Punkte.

Let’s go!

Transparenz über die Kosten der Beratung

Bei der Honorarberatung unterschreibst Du einen Vertrag, der Dich über alle Kosten informiert.
Ganz genau auf Euro und Cent. Transparenter geht es kaum.

Bei der Provisionsberatung siehst Du das nicht genau. Du bekommst zwar in einem Produktinformationsblatt die exakten Kosten mitgeteilt. Allerdings siehst Du nicht, wer da welche Provision bekommt. Relativ transparent, aber es ginge sicher transparenter.

Wobei… müssen Möbelhäuser, Autohäuser usw. mitteilen, wie hoch ihre Gewinnspanne ist? Nein, oder?

Fairness

Wenn Du Dich für einen Honorarberater entscheidest, so musst Du die Beratung bezahlen. Völlig egal, ob Du etwas abschließt oder nicht, weil der Berater seine Dienstleistung (die Beratung) erbracht hat. Somit ist es legitim, dass Du ihn bezahlen musst.

Entscheidest Du Dich für einen Berater, der auf Provisionsbasis arbeitet, so erhält er diese nur bei Abschluss eines oder mehrerer Verträge. Man könnte sagen, die Bezahlung ist erfolgsbasiert.

Es kann also sein, dass der Honorarberater seine Arbeit macht, Du aber nichts abschließen kannst oder willst. Bezahlen musst Du trotzdem.

Was ist jetzt fairer für Dich als Kunden?Entscheide Du mal und schreib es mir gerne in die Kommentare.

Das ist insofern momentan unproblematisch, als dass du die Wahl zwischen Honorar und Provision hast.
Aber was, wenn Du diese Wahl nicht mehr hast? Fändest Du es gut, wenn Honorarberatung Pflicht wird?

Höhe der Kosten

Das Thema, das mir am meisten Bauchschmerzen bereitet.

Die Provisionsberatung kann sich jeder leisten. Jeder. Ohne Ausnahme. Das ist sehr sozial. Da sind die Prämien und Beiträge natürlich auf die jeweilige finanzielle Situation abzustimmen. Wie das bei mir funktioniert, siehst du in dem Beitrag Finanzcoaching oder auch bei dem Thema Frühjahrsputz für die Finanzen.

Honorarberater haben eine Gebührenordnung. Diese findest du hier:

Gebührenordnung Honorarberatung | Honorarberater e.V. (bundesverband-honorarberater.com)

Diese Preise und Honorare werden die abschrecken, die eine Beratung am ehesten brauchen. Denn welcher Kleinverdiener kann sich das leisten? Ich wüsste niemanden. Und dafür spart auch niemand. Das ist im Vergleich zur Beratung auf Provisionsbasis sehr unsozial in meinen Augen.

Und schau dir dann auch bitte die laufenden Kosten an. Die sind nicht ohne. Das kann sich der normale kleine Mann meiner Meinung nach nicht leisten!

Unterschiede beim Umfang der Beratung

Ich kann jetzt nur von mir ausgehen. Daher vergleiche ich meine Tätigkeit mit der des Honorarberaters.

Der Honorarberater bearbeitet laut Gebührenordnung 4 Themenkomplexe:

  • Altersvorsorge
  • Geldanlage
  • BU und Krankenversicherung
  • Immobilienfinanzierung

Die Kosten für alle 4 Bereiche erreichen schnell 3.000 € und mehr.
Diese Gebühren zahlst Du, völlig gleich ob du das so machst. Cash.
Dazu kommen die monatlichen Raten und Beiträge für die abgeschlossenen Finanzprodukte.

Bei provisionsbasierter Beratung zahlst Du cash erst mal nix. Menschen wie ich werden aus Deinen Prämien, Beiträgen und Raten bezahlt.
Du zahlst aber nur für das, was Du abschließt. Ausschließlich.

Welche Leistungen erhältst Du bei mir dagegen?
Ich markiere Dir farbig, welche Beratungsleistungen Du bei einem Honorarberater NICHT bekommst.

  • Sachversicherungen (KFZ, Haftpflicht, Hausrat, Unfall, Rechtsschutz, Wohngebäude)
  • Privatkredite
  • Bausparverträge und -darlehen
  • Immobilienfinanzierungen
  • Altersvorsorgekonzepte
  • Kinderversorgung
  • Private Krankenversicherung
  • Pflegeversicherungen
  • Gesetzliche Krankenversicherungen
  • Girokonto
  • Physisches Gold für den Vermögensaufbau
  • Investmentanlagen
  • Biometrische Versicherungen außer BU (Schwere Krankheiten, Lebensversicherung, Grundfähigkeitsabsicherung)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Energieversorgung
  • Erstellung eines Haushaltsbuches mit allen Ausgaben und Einnahmen

Möchtest Du freiwillig auf Hilfe in den grünen Bereichen verzichten?

Beim Honorarberater ist es nun mal so, dass Du keinerlei Hilfe bei Sachversicherungen hast. Du kannst alle Deine Sachversicherungen im Internet abschließen. Das ist billig. Aber was ist, wenn Du wirklich nen Schaden hast? Einen der vielleicht sogar kompliziert ist? Ein schwieriger Unfall mit deinem Auto. Oder ein Wasserschaden in Deinem Haus. Das ist nicht schön, da alleine gelassen zu werden.

Warum bieten Honorarberater da keine Beratung und Hilfe an? Ich habe keine Antwort auf diese Frage. Zumindest keine nette.

„Fette Provisionen“ und „gierige Vermittler“

Es gibt das Vorurteil, das Honorarberater fairer beraten als Provisionsberater. Weil Provisionsberater das vermitteln, was die dicksten Provisionen bringt. Angeblich.

Wenn du als Kunde etwas für die Altersvorsorge tun willst, dann brauchst Du eine Rentenversicherung. Wie die genau aussieht, ist individuell zu betrachten. Punkt.

Fondssparpläne und Investmentanlagen sind das Richtige für den Vermögensaufbau. Aber nicht für die Altersversorgung? Warum nicht? Da nenne ich Dir als Stichworte garantierter Rentenfaktor, lebenslange Rente, usw.
Die bieten Fondssparpläne nicht. Obwohl ich ein echter Fan von Investmentfonds bin. Aber eben nicht für die Rente.

Es ist mir als seriösem Vermittler finanziell gesehen total egal, ob du Riester, Rürup, eine betriebliche Altersversorgung oder eine normale Fondspolice aus der dritten Schicht abschließt. Wirklich. Ich krieg für alle das gleiche Geld. Von daher ist es totaler Blödsinn, dass ein seriöser Berater (egal von welcher Gesellschaft, ob Makler, Versicherungsvertreter oder Vermögensberater) ungeeignete Produkte anbietet, weil’s mehr Geld gibt.

Natürlich gibt es überall schwarze Schafe, die eben nicht so seriös arbeiten, die Fondspolicen für den Vermögensaufbau verkaufen. Aber das ist eine absolut überschaubare Minderheit. Durch die Haftung für die Beratung wird das auch immer schwieriger. Durch Bewertungen im Internet und Mundpropaganda wird es immer schwieriger. Usw. usw..

Von daher ist dieses Argument für mich absolut nicht haltbar.

Was ist mit anderen Argumenten? Hohe Kosten in den Produkten?

Schau Dir an, welche Leistungen Du dafür bekommst. Du hast hier die lebenslange Betreuung inklusive. Ohne zusätzliche Kosten. Beim Honorarberater musst Du jedes Jahr „Betreuungsgebühren“ bezahlen. Zum Beispiel bei einer Baufinanzierung mindestens 990 €. JEDES JAHR!

Ich könnte noch lange so weiter machen. Aber ich denke, Du weißt, welche Message ich vermitteln wollte und will.

Dennoch würde ich mich über Deine Meinung sehr freuen. Vielleicht weicht sie ja von meiner ab?

Pass auf Dich auf und bleib gesund!

Bis bald!
Dein

Alexander Brünisholz

FAIRmögensberater mit Herz und Verstand

Einen Termin kannst du direkt unter termine.bruenisholz.com buchen

Hier kannst du Kontakt mit mir aufnehmen, wenn Du irgendwelche Fragen hast:

Kontakt – Alex erklaert Finanzen (alex-erklaert-finanzen.de)

Gerne freue ich mich über jedes Feedback von Dir.

Impressum: Impressum und Datenschutz: – Alex erklaert Finanzen (alex-erklaert-finanzen.de)

2 thoughts on “Beratung – Honorar- oder Provisionsbasiert?

  1. Ich war da bisher auch zwiegespalten. Auf der einen Seite haben sowohl mein Vater als auch meine Mutter (geschieden) einen „Versicherungsvertreter“ – und das aus gutem Grund. Mittlerweile sogar die nächste Generation, die ebenfalls dieses Job lernte.
    Auf der anderen Seite liest und hört man natürlich immer wieder diese Vorurteile, von denen du ja auch schreibst – „die wollen dir eh nur was andrehen!“
    Meine Erfahrung und mein Bauchgefühl sagen aber: da ist einer, der hat Ahnung vom Finanzmarkt und seinen Produkten. Der begleitet dich evtl. dein ganzes Leben (wie bei meinen Eltern), kennt deine finanzielle Situation. Und will eben nicht nur abzocken.

    Ich merke, wie mich viele Themen überfordern, weil ich einfach zu wenig Ahnung habe. Und andererseits zu wenig Zeit, mentale Kapazitäten, um mich damit auseinander zu setzen.

    Ein Berater auf Honorarbasis ist für mich als junge Mutter einer Familie nicht leistbar. Und wie du schon schriebst: ein Autohändler sagt mir ja auch nicht, wie viel er tatsächlich verdient.

    Fazit: Ein guter FAIRmögensberater auf Provisionsbasis macht für mich persönlich mehr Sinn.

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