Des Deutschen liebstes Kind ist und bleibt das Auto. Die KFZ-Versicherung ist auch eine Pflichtversicherung.
Für wenig andere Dinge opfert der Deutsche soviel Herzblut, Zeit, Arbeit und Geld.
Da erstaunt es nicht, dass das Auto oftmals sogar besser versichert ist, als der eigene Körper bzw. man selbst.
Ob das richtig oder sinnvoll ist, darum geht es hier nicht. Es zeigt nur, wie wichtig den meisten Deutschen ihr Auto ist.
Nicht umsonst spricht der Schwabe gern vom „Heiligs Blechle“.
Für das Auto gibt es mehrere Versicherungsarten:
- Die Haftpflicht
- Die Kasko
- Der Schutzbrief
- Die Insassenunfallversicherung
Die Haftpflichtversicherung für ein KFZ ist SO wichtig, dass sie in Deutschland und vielen anderen Staaten eine Pflichtversicherung ist.
Dies ergibt sich aus der Gefährdungshaftung für KFZ Halter. Das bedeutet, dass kein Verschulden für die Haftung von Nöten ist.
Ohne Deckungszusage einer Haftpflichtversicherung (eVB, ehemals Deckungskarte) kannst Du kein KFZ zulassen. Die erhältst Du bei Deinem Berater oder Deinem Versicherer, je nachdem, ob Du einen Serviceversicherer oder Direktversicher ausgesucht hast.

Die Tarifierung der Haftpflicht im Bereich der KFZ-Versicherung ist von vielen Variablen abhängig.
- Die Typklasse, in die Dein Auto einsortiert wird. Die kannst Du anhand Herstellerschlüssel und Typschlüssel in Deinem Fahrzeugschein recherchieren.
- Die Regionalklasse deines Zulassungsbezirkes. Auch den kannst Du recherchieren.
- Dein Schadensfreiheitsrabatt, die berühmten „Prozente“.
Je länger Du ohne Schaden fährst, desto geringer wird dein Beitragssatz. Es gibt je nach Versicherer zwischen 25 und 50 SF-Klassen. Auch das kannst Du ablesen bzw. recherchieren. (Oder Du fragst Deinen Berater!) - Dem Fahrerkreis Deines Autos.
- Den Kilometern, die Du pro Jahr fährst (je mehr, desto höher die Prämie).
- Der Erstzulassung Deines Autos und der Erstzulassung auf Dich. (Je näher beides zusammen liegt, desto günstiger).
- Rabattschutz. Ja oder Nein? Rabattschutz bedeutet, dass Du nicht direkt nach dem ersten Schaden hochgestuft wirst. Manche Versicherer bieten einen Schaden (Freischuss) an, andere wiederum bieten Dir an, dass Du nie hochgestuft wirst, solange Du nicht wechselst. (Ich persönlich find das ziemlich geil!)
Du siehst, dass das durchaus komplex ist und man deswegen nicht gerade mal schnell ein Angebot machen kann. Nimm Dir Zeit dafür und sprich in Ruhe mit Deinem Berater, der Dir auch eventuelle Zusatzleistungen empfehlen kann oder Dir davon abrät, wenn sie für Dich keinen Sinn ergeben sollten. Oder, wenn Du Dir Deine KFZ-Versicherung selbst im Internet suchen solltest, dann nimm Dir Zeit, alles durchzulesen und Dir Deinen Versicherungsschutz zusammenzustellen. Sonst bereust Du irgendwann, genau das nicht ausgewählt zu haben.
Die Kaskoversicherung gibt es in 2 Varianten:
- Teilkasko
- Vollkasko mit Teilkasko
Was ist in der Teilkasko alles versichert und wie setzt sich die sich zusammen?

Die Teilkasko leistet bei gewissen Eigenschäden bzw. bei Schäden, die kein Dritter Mensch verursacht hat aufgrund verschiedener klar definierter Ursachen.
So zum Beispiel bei Zerstörung, Beschädigung, Totalschaden oder Diebstahl des Fahrzeugs.
Dies muss allerdings eine der folgenden Ursachen haben:
- Zusammenstoß mit Tieren (Achtung: Manche Versicherer versichern nur die Zusammenstöße mit Wild, andere mit allen Tieren außer Insekten. Ist Dir das wichtig? Sprich mit Deinem Berater!)
- Glasbruch
- Kurzschlussschäden in der Verkabelung
- Naturgewalten
- Diebstahl
- Tierbiss (hier ist der Marderbiss der Klassiker)
Oftmals wird in der Teilkasko eine Selbstbeteiligung von 150 oder 500 € vereinbart. Diese wird bei der Schadenserstattung abgezogen. Natürlich ist es auch möglich, ohne eine SB zu versichern. Dafür ist dann aber die Prämie ungleich höher.
Bei der Vollkasko-Versicherung sind zusätzlich zu denen der Teilkasko noch Eigenschäden versichert. Das heißt, wenn Du Dein Auto an die Wand setzt, bekommst Du es bezahlt. Entweder den Neupreis, den Kaufpreis oder den aktuellen Rest- bzw. Wiederbeschaffungswert. Was genau davon gilt, ist vom Versicherer und dem Alter Deines Fahrzeuges abhängig. Auch hier, sprich mit Deinem Berater, da gibt es zu viele Unterschiede, um das hier alles zu besprechen.

Wie lange sollte ich die Vollkasko bestehen lassen?
Als Faustformel gilt, dass Du die ersten 3-5 Jahre des Besitzes eine Vollkasko haben solltest (je nachdem wie lange Dein Versicherer den Kaufpreis bzw. Neupreis ersetzt), anschließend auf Teilkasko umstellen. Es sei denn, dass Du noch eine Finanzierung laufen hast. Dann lass die Vollkasko bitte so lange laufen, bis die Finanzierung abgewickelt ist.
Auch in der Vollkasko gibt es, wie bei der Haftpflicht, Schadensfreiheitsklassen. Das heißt:
Verursachst Du einen Schaden, sinken Deine schadenfreien Jahre und Deine Prämie steigt. Aber erst zur nächsten Hauptfälligkeit. Oftmals ist das noch der 1. Januar, aber längst nicht mehr bei jedem Versicherer und jedem Vertrag.
Unter dem Link findest Du eine sehr gute Definition von Hauptfälligkeit.
Im Rahmen der Vollkasko-Versicherung gibt es ja nach Versicherer viele verschiedene Zusatzleistungen. Diese erfragst Du am besten bei Deinem Berater oder suchst sie in den Bedingungen Deines Direktversicherers.
Ein Stichwort ist hier die „GAP-Deckung“ oder ein Kasko-Schutzbrief.
Die GAP Deckung kommt aus dem Englischen und bedeutet „Lücke“. Sie sorgt dafür, dass bei finanzierten oder geleasten Autos keine Deckungslücke entsteht. Dies kann sehr schnell passieren, da der Restwert vom Gutachter anders bestimmt werden kann als das, was noch an Finanzierung übrig ist.
Kurz erwähnen möchte ich noch den Schutzbrief.
Wofür braucht man den? Der Schutzbrief sorgt dafür, dass Du abgeschleppt wirst oder ähnliches, wenn Du mit einer Panne liegenbleibst. Es ist quasi eine Mobilitätsgarantie. Da stecken so viele Leistungen für wenig Geld drin, sei es das Abschleppen wegen Panne, das Abschleppen wegen Falschbetankung, die Hilfe bei Einschluss des KFZ Schlüssels uvm.
Weiterhin kann man die Insassen-Unfallversicherung dazu buchen.
Dies macht aus meiner Sicht aber absolut keinen Sinn, da die Versicherungssummen sehr niedrig sind und dies in keiner Relation zur Prämie stehen. Eine eigenständige Unfallversicherung ist weitaus leistungsstärker und sinnvoller.
Die KFZ-Versicherung ist für viele die Versicherung, bei der es nur um den Preis geht. Dies ist dann legitim und sinnvoll, wenn es einem wirklich egal ist, was der Tarif und die Police leistet und wenn man wirklich nur der Pflicht genüge tun will.
Solltest Du aber höhere Ansprüche haben und sollte Leistung Dir wichtig sein, dann verzichte bitte auf die „Geiz ist Geil“ Mentalität und nimm eine Beratung in Anspruch. Denn auch im Schadensfall kann die Hilfe des Beraters Gold wert sein, da Du als Kunde auch nicht immer weißt, was zu tun ist und was richtig und wichtig ist.
Du wirst sicher schon gemerkt haben, dass ich kein Freund von Internetversicherern bin und die Berater verteidige bzw. empfehle.
Das liegt zum Einen daran, dass ich selbst Berater bin und zum anderen ist es wirklich, damit Du Fallen entgehst, die oftmals bestehen. Oder damit Du auch über Leistungen aufgeklärt wirst, die Du vielleicht gar nicht kennst.
Ich muss ehrlich zugeben, ich lerne selbst immer wieder Leistungen kennen, die neu dazu kommen, oder die nicht so bekannt sind.
Ich war früher selbst bei Internetversicherern, um Geld zu sparen.
Service und Bequemlichkeit kosten nun mal etwas Geld. Dafür hat jeder die Möglichkeit und das Recht, seinen Weg, den er geht, frei zu wählen.
Das ist vollkommen legitim.
Was Du da aber letztendlich machst, liegt einzig und allein in Deiner Hand.
Ich hoffe, ich konnte Dir einige Dinge aufzeigen und Dir helfen.
Damit endet die Reihe zur Vermögenssicherung.
Was nächste Woche kommt, lass Dich einfach überraschen!
Alles liebe und pass auf Dich auf!
Dein
Alexander Brünisholz
FAIRmögensberater mit Herz und Verstand
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